Ausstellung Alexandra Schmiedebach

Fahrplaninfo
18.05.2023 - 29.05.2023
   

   
Mentale Heimat - eine Hommage an die Vulkaneifel
     
eine Ausstellung von Alexandra Schmiedebach in der historischen Wartehalle des Bahnhofs Ahütte

Wo kommt das Wort Landschaft her? Hat es was zu tun mit Land und schaffen? Also eine Gegend, die durch Menschen entstanden ist? Wer hat Landschaften geschaffen? Menschen haben sie nur verändert, immer und immer wieder. Totalcharakter einer Erdgegend, soll Alexander von Humboldt Landschaften definiert haben. “ (Ute Bales: Vom letzten Tag ein Stück, Rhein-Mosel-Verlag 2021)

Diese Zeilen aus Ute Bales Roman waren wegweisend für die Entstehung von Alexandra Schmiedebachs neunteiliger Serie von schwarzweißen Linolschnitten, die erstmals im Museumsbahnhof Ahütte gezeigt werden. Während ihrer Zeit in Birgel, einem Dorf zwischen Hillesheim und Jünkerath, entstand auf täglichen Streifzügen eine tiefe Verbundenheit mit diesem Teil der Vulkaneifel. In der urwüchsigen, rauen Landschaft fand sie eine mentale Heimat, den äußeren Widerhall einer inneren Sehnsucht.

Es entstand die Frage nach der Unveränderlichkeit einer Landschaft. Befindet sich in jedem von uns eine Blaupause der Umgebung, in der wir aufgewachsen sind? Was ist Heimat? Was geschieht, wenn sich die Ewigkeit einer Hügelkette als Illusion herausstellt? Die Vielschichtigkeit der Vulkaneifel ist auch wörtlich zu nehmen. In den Steinbrüchen, oftmals verborgen vom Blick der Touristen, offenbaren sich die Erdschichten der aufgebaggerten, bloßgelegten Bergflanken. Hausberge sind nicht mehr zwangsläufig ein konstanter Teil des täglichen Blickes. 

Alexandra Schmiedebach hat sich der Landschaft bereits in groß- und kleinformatigen Zeichnungen, Aquarellen und Collagen angenähert. Die Druckgrafik eröffnet wiederum neue Möglichkeiten, den archaischen Charakter des Landstriches einzufangen. Die grabende Bewegung des Hohleisens beim Anfertigen eines Druckstocks zitiert das Schürfen in der Landschaft, die Berge und Täler, die sich wie der Sand auf dem Meeresboden hintereinander aufreihen.

Alexandra Schmiedebach (1973) lebt nach langer Abwesenheit wieder in Traben-Trarbach an der Mosel. Sie studierte Druckgrafik und Freie Kunst an der Muthesius Hochschule in Kiel und der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. In ihrer Arbeit stehen Landschaft, Natur und Tierwelt zentral. Stark geprägt wurde sie von langen Aufenthalten im Südlichen Afrika und natürlich von der Vulkaneifel. 

Die Ausstellung ist nach der Eröffnung vom 18.05. jederzeit frei zu den Öffnungszeiten des Museumsbahnhofs Ahütte zu besuchen, Eintritt frei

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